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So kam es zum Machtkampf zwischen Prigoschin und dem Kreml

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Die Fehde zwischen Jewgeni Prigoschin und der russischen Militärführung reicht schon Jahre zurück. Jetzt ist daraus ein offener Machtkampf geworden – mit ungewissem Ausgang. Was treibt den Mann an, der einst als „Putins Koch“ bekannt war?
Monatelang hatte der unverblümte Millionär und Chef des privaten Militärunternehmens Wagner die russische Militärführung mit wüsten Beschimpfungen bombardiert – inmitten des Krieges in der Ukraine. Am Freitag schien Jewgeni Prigoschin einen Schritt zu weit zu gehen. Er beschuldigte Verteidigungsminister Sergej Schoigu, einen Raketenangriff auf Feldlager seiner Söldnertruppen angeordnet zu haben, der zahlreiche Opfer gefordert habe, und kündigte an, er werde ihn bestrafen. Daraufhin schlugen die russischen Behörden zurück: Die oberste Anti-Terror-Organisation des Landes leitete eine strafrechtliche Untersuchung gegen Prigoschin ein. Der Vorwurf: Er habe einen „bewaffneten Aufstand“ angezettelt.
Nach mehr als zwei Jahrzehnten der Herrschaft von Präsident Wladimir Putin ist ein heftiger Machtkampf unter seinen obersten Militärchefs offen ausgebrochen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, Putin sei über die Situation informiert worden und fügte hinzu, dass „alle notwendigen Maßnahmen ergriffen“ würden.
Wie konnte es so weit kommen? Bislang waren Prigoschins Tiraden gegen das Verteidigungsministerium von Putin und dem Militär mit Schweigen quittiert worden. Einige sahen darin Anzeichen für mögliche Veränderungen innerhalb des Führungszirkels in Moskau, die den Boden für weitere interne Kämpfe bereiten könnten.
Ein Video, das Prigoschin im Mai veröffentlicht hatte, war schockierend – nicht nur wegen der gezeigten Bilder, sondern auch wegen seiner Worte. Er stand vor den blutverschmierten Leichen getöteter Wagner-Soldaten in der Nähe von Bachmut in der Ostukraine und beschimpfte Schoigu und den Chef des Generalstabs, General Valery Gerasimow, nannte sie schwach und inkompetent und gab ihnen die Schuld an dem Blutbad.
„Sie kamen als Freiwillige hierher und starben, damit ihr in euren Mahagonibüros faulenzen könnt“, rief Prigoschin.

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