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Wie Schleichkatzen für Luxuskaffee leiden

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Kaffeebohnen aus Schleichkatzen-Kot: Noch immer feiern Feinschmecker „Kopi Luwak“ als exotische Delikatesse. Aber hinter dem teuren Gebräu verbirgt sich Tierquälerei — die vermeintliche Idylle auf Bali trügt.
Stand: 02.03.2024, 07:49 Uhr
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Kaffeebohnen aus Schleichkatzen-Kot: Noch immer feiern Feinschmecker „Kopi Luwak“ als exotische Delikatesse. Aber hinter dem teuren Gebräu verbirgt sich Tierquälerei — die vermeintliche Idylle auf Bali trügt.
Ubud — Auf Touristen wirkt es wohl wie die perfekte tropische Idylle: Kaffeegärten laden auf Bali vielerorts zum Verkosten und Verweilen ein, malerisch zwischen Reisterrassen gelegen und gespickt mit Kaffeesträuchern, an denen blutrote Beeren prangen. Die meisten Besucher lockt die Neugier. Sie wollen hier einen der teuersten Kaffees der Welt probieren und anschließend oft auch hübsch verpackt einkaufen: „Kopi Luwak“. Das Besondere: Das tiefschwarze Luxusgebräu wurde vorverdaut.
Luwak-Kaffee wird aus dem Dung von Schleichkatzen produziert, denen die Bohnen zuvor zu fressen gegeben wurden. Im Darm sind sie einer Nassfermentation mit Enzymen ausgesetzt, was ihren Geschmack verändert. Angeblich ist die Spezialität dadurch frei von Bitterstoffen und bekömmlicher als normaler Kaffee, zudem soll er ein besonderes Aroma haben — „erdig, morastig, mild, sirupähnlich, reichhaltig und mit Untertönen von Dschungel und Schokolade“, hat Monty-Python-Star John Cleese es einmal beschrieben.
Dass unzählige Fleckenmusangs (Paradoxurus hermaphroditus), die eigentlich als nachtaktive Raubtiere im Dschungel leben, die Leidtragenden dieses Business sind, wissen nur die wenigsten Urlauber auf der indonesischen „Insel der Götter“. Auf den Farmen, wo die Delikatesse in Massen produziert wird, würden manchmal bis zu 100 Exemplare in teils winzigen Käfigen gehalten, sagt Jason Baker, Vizepräsident für internationale Kampagnen bei Peta Asien (People for the Ethical Treatment of Animals).
Mitarbeiter der Tierschutzorganisation haben erst kürzlich wieder undercover einige der Farmen besucht, die Unternehmen und Supermärkte auch im Ausland beliefern, und die entsetzlichen Zustände dokumentiert.

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