Afghanistan: Sechs Mitarbeiter des Roten Kreuzes getötet
Bisher war der IS in der nordafghanischen Provinz Dschausdschan nicht präsent — nun soll er dort sechs Mitarbeiter des Roten Kreuzes getötet haben. Zwei weitere werden noch vermisst. Der Gouverneur der Provinz vermutet einen ganz bestimmten IS-Kommandeur hinter dem Angriff.
Bisher war der IS in der nordafghanischen Provinz Dschausdschan nicht präsent — nun soll er dort sechs Mitarbeiter des Roten Kreuzes getötet haben. Zwei weitere werden noch vermisst. Der Gouverneur der Provinz vermutet einen ganz bestimmten IS-Kommandeur hinter dem Angriff.
Islamisten haben in der nordafghanischen Provinz Dschausdschan sechs Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) erschossen. IKRK-Sprecher Thomas Glass bestätigte der Deutschen Presse-Agentur den Tod der Kollegen. Zwei weitere Kollegen würden vermisst, hieß es kurz darauf in einem Tweet der Organisation.
ICRC Afghanistan @ICRC_af Shocked and devastated. We confirm that 6 ICRC staff were killed and 2 are missing in Jawzjan province, #Afghanistan. Statement to follow. Twitter 08.02.2017 12:52 Uhr via
Die Männer seien am Morgen getötet worden, sagte Glass. Zu ihrer Nationalität und zur Identität der Täter wollte er zunächst keine Angaben machen. Das IKRK bereite eine Stellungnahme vor.
Nach Angaben des Gouverneurs Maulawi Lotfullah Asisi haben Mitglieder der Terrormiliz «Islamischer Staat» (IS) die Männer getötet. Alle Opfer seien Afghanen. Insgesamt acht Mitarbeiter des Roten Kreuzes hätten im Bezirk Kosch Tepa «Heu für Herdentiere» verteilt, als sie im Gebiet von Tschakmachokor von Mitgliedern des IS angegriffen worden seien. Zwei Männer seien entführt worden. Asisi beschuldigt IS-Kommandeur Kari Hikmatullah und seine Männer der Tat. Die sechs Toten seien mithilfe von Stammesältesten geborgen worden. Nun versuche man, die Freilassung der beiden Geiseln auszuhandeln.
IS wäre Neuheit in der Region
Der IS hat eigentlich außerhalb der ostafghanischen Provinzen Nangarhar und Kunar sowie einer Zelle in Kabul keine Präsenz im Land. IS-Kämpfer in Dschausdschan wären eine Neuheit. Ehemalige Taliban oder auch Kriminelle haben sich aber auch in anderen Provinzen punktuell schon IS genannt.
Erst im Dezember war ein spanischer Mitarbeiter des IKRK in der nordafghanischen Provinz Kundus aus einem Auto heraus entführt worden. Er war im Januar freigekommen. Zur Identität der Entführer hatte die Organisation damals keine Angaben machen wollen.
© Source: http://www.tagesschau.de/afghansitan-is-rotes-kreuz-sechs-tote-101.html
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