Biathlon in Oberhof — Doppelsieg gegen Martin Fourcade
Im Zielsprint bezwingen Simon Schempp und Erik Lesser den Biathlon-Favoriten und gewinnen in Oberhof, Laura Dahlmeier wird Zweite. Felix Neureuther fährt am Chuenisbärgli im Slalom auf Rang vier, Mikaela Shiffrin über eine Torstange.
Biathlon in Oberhof: Simon Schempp und Erik Lesser haben den deutschen Biathleten zum Abschluss des Heim-Weltcups in Oberhof einen umjubelten Doppelsieg beschert. In dem an Spannung kaum zu überbietenden Massenstart-Rennen setzte sich Schempp am Sonntag im Zielsprint durch und feierte seinen elften Weltcuperfolg. Lesser, der schon abgeschlagen schien, schob sich kurz vor Schluss mit einer Energieleistung noch an Schempp und Weltcup-Dominator Martin Fourcade ran und hatte am Ende im Fotofinish sogar die Nase vor dem Franzosen.
«Ich bin überglücklich», sagte Schempp nach seinem ersten Sieg in der Saison, in die er nur schleppend hereingekommen war. Es war sein zweiter Podestplatz des Jahres und der erste deutsche Männer-Sieg in Oberhof seit 2012. Er musste wie Lesser einmal in die Strafrunde, Fourcade zweimal.
Lesser erklärte: «Ich hätte nicht geglaubt, dass ich das noch schaffe. » Denn nach dem finalen Shoot-Out schien Lesser als Fünfter keine Chance mehr auf einen Podestplatz zu haben. Das beste Saisonergebnis der Schützlinge von Bundestrainer Mark Kirchner komplettierte Benedikt Doll (2 Fehler) als Sechster. Der Verfolgungs-Zweite Arnd Peiffer (4) wurde 18.
Laura Dahlmeier hat derweil bei ihrem Weltcup-Comeback in Oberhof nur knapp die Rückeroberung der Führung im Gesamtweltcup verpasst. Die 23-Jährige aus Partenkirchen musste sich als Zweite im abschließenden Massenstart mit einem Schießfehler nur der fehlerfreien Tschechin Gabriela Koukalova geschlagen geben. Den dritten Platz im Thüringer Wald belegte Eva Puskarcikova (Tschechien/0). Für Überfliegerin Dahlmeier, die im Ziel nach 12,5 Kilometern 31,5 Sekunden Rückstand auf Koukalova hatte, war es das erste Rennen 2017. Im Sprint und in der Verfolgung hatte sie freiwillig pausiert, um Kräfte für die WM in einem Monat im österreichischen Hochfilzen (8. bis 19. Februar) zu sammeln. Nach elf von 26 Rennen hat Dahlmeier als Zweite der Gesamtwertung nun 464 Punkte auf ihrem Konto, nur Koukalova (479) ist besser. Zweitbeste Deutsche im Massenstart wurde die frühere Staffel-Weltmeisterin Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld). Die 29-Jährige belegte nach zwei Patzern am Schießstand den sechsten Rang.
Ski alpin, Adelboden: Felix Neureuther hat das Siegerpodest beim Slalom-Klassiker in Adelboden nur hauchdünn verpasst. Der 32 Jahre alte Partenkirchner, der im ersten Lauf auf dem legendären Chuenisbärgli deutlich bessere Bedingungen hatte als fast alle anderen Konkurrenten, fuhr in der Schweiz auf Platz vier. Zum drittplatzierten Marcel Hirscher fehlten Neureuther fünf Hundertstelsekunden.
«Das ärgert mich schon», sagte Neureuther, der nach dem ersten Durchgang noch Dritter gewesen war, im ZDF: «Aber ich hatte im ersten Lauf wahnsinniges Glück mit den Bedingungen und brauche mich nicht zu beschweren. »
Der Norweger Henrik Kristoffersen feierte seinen 13. Triumph im Weltcup in eindrucksvoller Manier vor Zagreb-Sieger Manfred Mölgg aus Italien (1,83 Sekunden zurück). Neureuther trennten 2,24 Sekunden von Kristoffersen, der in beiden Läufen Bestzeit fuhr. Der Münchner Linus Straßer zeigte eine beherzte Vorstellung und fuhr mit Nummer 43 auf Platz zehn (+3,86) — seine beste Saisonplatzierung. Das bedeutet die halbe WM-Norm für den 24-Jährigen.
Ski Alpin, Maribor: Mikaela Shiffrin ist in ihrer Spezialdisziplin Slalom wieder ganz vorne. Nach ihrem Ausfall in Zagreb feierte die Amerikanerin im slowenischen Maribor ihren 27. Weltcupsieg. Shiffrin setzte sich trotz eines Missgeschicks im Finale, als sie über eine herausgerissene Torstange fuhr, vor Wendy Holdener aus der Schweiz (0,19 Sekunden zurück) durch. Dritte wurde die Schwedin Frida Hansdotter (+0,31). Shiffrin baute damit ihren Vorsprung im Gesamtweltcup auf Titelverteidigerin Lara Gut (Schweiz) weiter aus.
Beste eines deutschen Quartetts in den Punkten war Christina Geiger (Oberstdorf/+2,63), die als 18. aber den zweiten Teil der WM-Norm verpasste. Als letzte Chance, das Ticket für die Titelkämpfe in St. Moritz im Februar noch auf sportlichem Wege zu lösen, bleibt der Allgäuerin der City Event in Stockholm am 31. Januar.
Die bereits für die WM qualifizierte Lena Dürr aus Germering (2,93) fiel im Finale vom zehnten auf den 21. Platz zurück. Maren Wiesler (Münstertal/+3,09) und Marina Wallner (Inzell/+3,29) kamen auf die Ränge 23 und 24.
Fußball, VfL Wolfsburg: Der Bundesligist hat Olaf Rebbe zum Sportdirektor befördert. Der 38-Jährige ist damit nun auch offiziell zum Nachfolger des entlassenen Klaus Allofs aufgestiegen. «Wir haben uns bewusst für Olaf Rebbe entschieden, weil wir ihn für die beste Lösung für den VfL Wolfsburg halten», sagte Wolfgang Hotze, Sprecher der Geschäftsführung des VfL: «Olaf Rebbe ist hervorragend im Fußball vernetzt und ein akribischer Arbeiter. Wir kennen seine Stärken und Fähigkeiten ganz genau. »
Rebbe wird ab sofort alle operativen Aufgaben innerhalb des Geschäftsbereiches Sport führen, erhält aber keinen Sitz in der Geschäftsführung. «Das ist eine große Herausforderung für mich, die ich sehr gerne annehme. Der Verein und die Stadt liegen mir am Herzen, gemeinsam wollen wir hier noch viel bewegen», sagte Rebbe, der mit Allofs 2012 nach Wolfsburg gewechselt war und zuletzt als dessen Assistent fungierte. Mit der Verpflichtung von Yunus Malli (Mainz 05) war ihm zuletzt ein Transfercoup gelungen.
Tennis, Hopman-Cup: Das französische Team mit Richard Gasquet und Kristina Mladenovic hat im australischen Perth zum zweiten Mal den Hopman Cup gewonnen. Im Finale besiegte das Duo die Amerikaner Jack Sock/Coco Vandeweghe mit 2:1. «Dieses Turnier haben schon eine Menge großer Spieler gewonnen. Deswegen sind wir so stolz darauf. Es ist toll, unsere Namen auf diesem Pokal zu sehen», sagte der Weltranglisten-18. Gasquet.
Schon 2014 hatte mit Jo-Wilfried Tsonga und Alizé Cornet ein französisches Team bei der inoffiziellen Mixed-WM den Titel geholt. Gasquet hatte Sock zum Auftakt in einer hart umkämpften Partie 6:3, 5:7, 7:6 (8:6) besiegt, ehe Mladenovic gegen Vandeweghe 4:6, 5:7 verlor. Das Mixed entschieden die Franzosen im Anschluss mit 4:1, 4:3 für sich. Das deutsche Paar Alexander Zverev/Andrea Petkovic (Hamburg/Darmstadt) war nach nur einem Sieg aus drei Gruppenspielen bereits in der Vorrunde gescheitert.
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