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Zu großes Eigenheim im Alter: Wie wär's mit Mitbewohnern?

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Sind die Kinder aus dem Haus, ist das Familienheim vielleicht irgendwann zu groß. Das Zuhause zu verlassen, ist aber meist auch keine Option. Die Alternative: jemanden mit einziehen lassen.
Stand: 03.05.2024, 02:13 Uhr
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Sind die Kinder aus dem Haus, ist das Familienheim vielleicht irgendwann zu groß. Das Zuhause zu verlassen, ist aber meist auch keine Option. Die Alternative: jemanden mit einziehen lassen.
Immenhausen/Berlin – 260 Quadratmeter Wohnfläche samt großzügigem Garten, eingerahmt zwischen Feldern auf der einen und Wald auf der anderen Seite. „Ich lebe hier in traumhafter Natur“, sagt Norbert Lippenmeier über sein Zuhause nördlich von Kassel. Bis in die nächste Großstadt ist es nur gut eine halbe Stunde Autofahrt. Es könnte also alles schön sein. Doch eine Sache lässt Lippenmeier keine Ruhe.
„Vor 25 Jahren habe ich dieses zunächst kleine Einfamilienhaus für meine Familie erworben und es nach und nach in alle Richtungen ausgebaut“, sagt er. Inzwischen wohnt der 84-Jährige in dem stattlichen Anwesen aber alleine. „Und die Frage ist, wie lange werde ich das noch können?“
Schon jetzt hat sich der Rentner in seinem eigenen Haus Stück für Stück zurückgezogen. Er lebt nur noch im Erdgeschoss, den ersten und zweiten Stock sowie das im Souterrain liegende Appartement nutzt er überhaupt nicht mehr. Zwischenzeitlich hatte sich der Rentner bereits überlegt, auszuziehen und woanders eine Alters-WG zu gründen.
Im Gespräch mit einer Freundin, die in einer ähnlichen Situation steckt, kam dem 84-Jährigen aber ein neuer Gedanke: Wieso wegziehen, wenn das eigene Haus alle Möglichkeiten bietet? „Ich spiele mit dem Gedanken, das hier umzubauen, umzunutzen.“ Warum nicht einfach andere Menschen mit einziehen lassen? „Für Familien wäre das eine traumhafte Angelegenheit“, findet Lippenmeier. „Man könnte Pferde oder Fische halten, Bienen züchten.“
Der 84-Jährige sieht in seiner Immobilie viele ungenutzte Möglichkeiten. Er ist davon überzeugt, dass es viele andere Menschen gibt, die in einer ähnlichen Situation stecken wie er. Und das, während überall der Wohnungsnotstand beklagt wird. „Wenn man die Vorbehalte überwindet, das eigene Zuhause umzubauen, könnte das für alle von Vorteil sein“, sagt Lippenmeier.
Er selbst glaubt etwa, länger in seinem Zuhause bleiben zu können, wenn jemand im Haus wäre, der gelegentlich nach dem Rechten sieht. Nur ist das (bau-)rechtlich überhaupt möglich, aus einem Einfamilienhaus ein Mehrparteienhaus oder eine WG zu machen – oder es in eine Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) umzuwandeln?
Aus dem Einfamilienhaus eine WG zu machen, hält Julia Wagner vom Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland für relativ unproblematisch.

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