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エリザベス女王、新年礼拝も欠席「重い風邪」

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NewsHub【ロンドン=岡部伸】英王室は1日、東部ノーフォーク州サンドリンガムの邸宅でクリスマス新年休暇中のエリザベス女王(90)が、毎年恒例の教会への新年礼拝を欠席したと発表した。1週間前のクリスマス礼拝に続く欠席で、完治しない「重い風邪」の治療を優先させるため。英王室は「女王は重い風邪から回復しつつあり、回復のために静養する」としている。 教会礼拝は夫のフィリップ殿下(95)と息子のチャールズ皇太子ら他の王室メンバーが行った。 女王の新年礼拝欠席について英王室は、「予防的措置で、重大な意味ではない」と説明。英BBC放送は、「女王の体調は回復しており、重大な病気に感染したとの兆候はない」と報じている。 女王は1988年以来、サンドリンガムにある別邸でクリスマス新年休暇を過ごすのが恒例。当初、女王とフィリップ殿下は12月21日に電車でサンドリンガム入りする予定だったが、2人とも風邪を理由に出発を1日遅らせ、22日にヘリコプターで移動した。女王は25日のクリスマス礼拝を初めて欠席、フィリップ殿下は回復して参加していた。 女王が体調をこじらせたとみられる20日、英王室は女王の公務を縮小、20の「名誉総裁」から引退し、ポストを別の王室メンバーに委譲すると発表した。

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香川で80歳女性刺され死亡 長男を指名手配、孫もけが

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NewsHub1日午前2時10分ごろ、香川県丸亀市 の住宅で、この家に住む川崎瑞穂さん(80)と、孫で高校の男子生徒(17)が包丁のようなもので刺され、瑞穂さんは病院に運ばれたが死亡した。男子生徒は4週間のけが。 丸亀署は男子生徒を殺害しようとしたとして殺人未遂の疑いで、同居している父親の職業不詳寛容疑者(56)の逮捕状を取り、指名手配した。寛容疑者は瑞穂さんの長男で、同署は寛容疑者が殺害にも関与した疑いがあるとみて調べている。 同署によると、瑞穂さんは寛容疑者と妻、男子生徒を含む孫2人との5人暮らし。瑞穂さんと男子生徒はそれぞれ2階と3階で倒れていた。

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インドネシア:ジャカルタ沖で観光船火災

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NewsHubインドネシア国家災害対策庁によると、首都ジャカルタ沖を航行していた観光船で1日朝、火災が発生し、乗客ら23人が死亡、32人が負傷した。在インドネシア日本大使館によると、邦人が巻き込まれたとの情報はない。
捜索救助庁によると、247人が乗船していた。
出港して約15分後に火災が発生したとの証言がある。出火原因は不明だが、エンジン部分から爆発のような音を聞いたとの証言があるほか、漏電の可能性もある。
観光船はジャカルタ近郊の港から約50キロ沖合のリゾート、ティドゥン島へ向かう途中だった。(共同)

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トルコでナイトクラブ襲撃 死者39人に、襲撃犯は逃走

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NewsHubナイトクラブ襲撃で39人死亡 トルコ
イスタンブール(CNN) トルコの最大都市イスタンブールのベシクタシュ地区にあるナイトクラブで1日未明、襲撃が起き、ソイル内相によれば、少なくとも39人が死亡し、69人以上が負傷した。
ソイル内相は、テロ攻撃に直面していると述べた。内相によれば、襲撃犯は逃走したという。
死者のうち21人の身元が確認された。16人が外国人、5人がトルコ人だという。
米当局も今回の件についてテロ攻撃との見方を示した。

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山道で男性刺され死亡「登山道で人を刺した」と通報も

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NewsHub1日夕方、岡山県玉野市の山の中を通る道路で男性が刃物で刺されて倒れているのが見つかり、男性はその後、死亡しました。直前には男の声で消防に「登山道で人を刺した」と通報があったということで、警察は殺人事件として刺した人物の行方を捜査しています。 1日午後4時前、玉野市消防本部に男の声で「常山の登山道で人を刺した」という通報がありました。 警察と消防が向かったところ、およそ30分後、玉野市の常山を通る道路上で、30代から40代とみられる男性が背中や太ももなどを刺されて倒れているのが見つかり、岡山市内の病院に運ばれましたが、5時間後に死亡しました。 警察によりますと、現場には血のついた刃物が残されていたほか、乗用車と軽自動車が1台ずつ止まっていたということです。 常山は岡山市との境にあり、男性が倒れていた道路は、車1台が通れる程度の幅だということです。 警察は、死亡した男性の身元を調べるとともに、殺人事件として、刺した人物の行方を捜査しています。

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Massenkarambolage in Bayern: Sechs Menschen sterben im Nebel

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NewsHubBad Grönenbach (dpa) – Bei einer Massenkarambolage im dichten Nebel auf der Autobahn 7 im Allgäu sind in der Silvesternacht sechs Menschen gestorben, darunter Teenager. 13 Menschen wurden verletzt, wie die Polizei Schwaben Süd/West mitteilte.
Etwa gegen 1.00 Uhr kollidierten nahe Bad Grönenbach drei Sattelzüge und acht Autos. Zunächst waren nach bisherigen Erkenntnissen die Lastwagen und vier Autos in den Unfall verwickelt, wie ein Polizeisprecher am Mittag sagte. „Das ging wohl relativ glimpflich aus. “ Doch dann krachte ein Pkw mit fünf Menschen in die Unfallstelle. Später folgte noch der Wagen eines 23-Jährigen, der alleine im Auto unterwegs war. Diese sechs Menschen kamen bei dem Unglück ums Leben.
Das mit fünf Leuten besetzte Auto hatte den Angaben zufolge ein 22-Jähriger gesteuert. Bei ihm im Wagen saßen vier junge Frauen. Zwei davon – eine 17- und eine 18-Jährige – konnten die Beamten bis zum Mittag identifizieren. Die beiden Teenager und die getöteten Männer stammen alle aus dem Landkreis Unterallgäu. Von den 13 Verletzten wurden fünf vor Ort und acht im Krankenhaus versorgt.
Feuerwehr und Rettungsdienst waren mit einem Großaufgebot im Einsatz, ebenso Kriseninterventionsteams. Die Polizei stoppte den Verkehr auf der A7 zunächst komplett. In Fahrtrichtung Ulm blieb sie wegen der aufwendigen Rettungsarbeiten bis in den Nachmittag gesperrt. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf mehrere Hunderttausend Euro.
Ebenfalls im Unterallgäu waren Ende November vier Teenager bei einem Unfall ums Leben gekommen. Auf dem Weg zu einem Jugendtreff hatte ein 18-jähriger in einer langen Rechtskurve in Markt Rettenbach bei stark überhöhter Geschwindigkeit die Gewalt über das Fahrzeug verloren. Das Auto kam von der Straße ab, prallte gegen einen Baum und wurde in zwei Teile gerissen. Ein 16-Jähriger überlebte schwer verletzt.
Am Donnerstag hatte der ADAC seine Prognose veröffentlicht, wonach die Zahl der Verkehrstoten auf deutschen Straßen 2016 auf einen Tiefststand gesunken sein dürfte. Der Berechnung des Autoclubs zufolge starben rund 3280 Menschen auf den Straßen in der Bundesrepublik, 5,2 Prozent weniger als im Vorjahr.
Diesem Trend entgegengesetzt war die Entwicklung zuletzt in Bayern. Nach jüngsten Zahlen des Statistischen Landesamts kamen in den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres 531 Menschen bei Verkehrsunfällen im Freistaat ums Leben. Das war im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 528 Todesopfer ein leichter Anstieg. Insgesamt gab es nach Angaben der Statistiker in dem Zeitraum fast 330.000 Unfälle auf Bayerns Straßen. Von Januar bis Oktober 2015 waren es rund 323 000.

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Skispringen heute: Eisenbichler Halbzeit-Vierter bei Neujahrsspringen 2017

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NewsHubGarmisch-Partenkirchen (dpa) – Markus Eisenbichler darf beim Neujahrsspringen der Vierschanzentournee auf einen Podestplatz hoffen.
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Der 25-Jährige sprang im ersten Durchgang auf 136,5 Meter und geht als Halbzeit-Vierter ins Finale. Sein Rückstand auf den führenden Norweger Daniel Andre Tande, der 138 Meter weit sprang, beträgt lediglich 4,3 Punkte. Zweiter ist Auftaktsieger Stefan Kraft aus Österreich vor dem Polen Piotr Zyla.
Gut dabei sind von den deutschen Springern auch Stephan Leyhe, der nach einem Sprung auf 135,5 Meter Siebter ist, und Andreas Wellinger als Zwölfter. Der Team-Olympiasieger kam auf 133 Meter. Weiter seiner Form hinterher läuft Severin Freund, der mit 128,5 Metern nur auf Rang 23 liegt. Von den insgesamt neun DSV-Startern erreichten zudem Richard Freitag, Karl Geiger und Andreas Wank das Finale.

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Unfall mit Falschfahrer auf A 61 bei Rheinböllen – zwei Tote

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NewsHubDie Falschfahrt eines 19-Jährigen hat am Neujahrsmorgen auf der Autobahn 61 in Rheinland-Pfalz zwei Menschen das Leben gekostet. Der junge Mann aus dem Raum Bad Kreuznach fuhr kurz vor sechs Uhr aus noch ungeklärter Ursache falsch in Richtung Mainz.
Kurz darauf prallte er mit seinem Wagen bei Rheinböllen auf ein anderes Fahrzeug. Darin starb eine 33-jährige Frau aus der Region Koblenz, die mit Mann und zwei Kindern auf dem Weg in den Winterurlaub war. Der Falschfahrer, der allein unterwegs war, kam nach Angaben der Polizei ebenfalls ums Leben.
Die weiteren Insassen im zweiten Fahrzeug – der Vater mit den beiden Kindern im Alter von zwei und elf Jahren – wurden ins Krankenhaus gebracht. Ihre Verletzungen seien nicht lebensgefährlich, sagte ein Polizeisprecher. Die A 61 war stundenlang voll gesperrt.

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Fußball: Todt soll als HSV-Sportdirektor im Abstiegskampf helfen

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NewsHubHamburg (dpa) – Die pannenreiche Suche nach einem neuen Manager steht kurz vor dem Ende. Jens Todt soll als neue Sportchef den kriselnden Hamburger SV mit den entscheidenden Transfers im Abstiegskampf retten.
Der Fußball-Zweitligist Karlsruher SC wird den 46-Jährigen für den Hamburger Erstligisten freigeben, bestätigte KSC-Präsident Ingo Wellenreuther. „Wir werden das morgen fixieren. Dann erklären wir die Freigabe“, sagte der Chef des Fußball-Zweitligisten Karlsruher SC der Deutschen Presse-Agentur. Er habe gemeinsam mit dem neuen Hamburger Vorstandschef Heribert Bruchhagen die Vereinbarung getroffen.
Auf Todt wartet beim Drittletzten der Tabelle eine schwere Aufgabe. Nach den missglückten Transfers im Sommer für geschätzte 30 Millionen Euro muss der Hamburger SV für den Kampf um den Klassenerhalt verstärkt werden. Vor allem für die Defensive muss der frühere Bundesligaprofi neue Spieler suchen und die Fehler von Peter Knäbel und Dietmar Beiersdorfer korrigieren.
Während der KSC-Boss am ersten Tag des neuen Jahres die grundsätzliche Einigung bestätigte und die schriftliche Fixierung ankündigte, hielt sich der Erstligist noch zurück. Man sei in Gesprächen mit den Karlsruhern, erklärte ein Sprecher des HSV am Neujahrstag. Todt soll am Donnerstag, seinem 47. Geburtstag, mit dem HSV-Tross ins Trainingslager nach Dubai fliegen. Mehrere Medien hatte über die bevorstehende Einigung berichtet.
Für Todt wird es eine Rückkehr. Der Ex-Profi hatte nach seiner aktiven Karriere verschiedene Jobs, unter anderem leitete er kurzzeitig die Nachwuchsabteilung des Hamburger SV. Über den VfL Bochum kam er schließlich zum KSC, der ihn am 24. November freistellte. Nun spart der Club das Gehalt der letzten Monate bis zum Vertragsende. Zudem soll der Club die Einnahmen aus einem Testspiel gegen den HSV erhalten. Wellenreuther wollte das nicht kommentieren.
Der KSC nannte Todts Weigerung für ein gemeinsames Gespräch über die weitere Zusammenarbeit als Grund für die zum damaligen Zeitpunkt überraschende Freistellung. Sein Nachfolger wurde Oliver Kreuzer, der ebenfalls von Karlsruhe nach Hamburg gewechselt war und am 25. November als Spordirektor zurückkehrte.
Beim HSV soll Todt die Nachfolge von Beiersdorfer antreten, der seit der Trennung von Knäbel zunächst als Vorstandschef und als Sportdirektor tätig war. Beiersdorfer war im Dezember als HSV-Boss beurlaubt und als Vorstandschef durch Heribert Bruchhagen ersetzt worden. Die Offerte, weiter als Sportdirektor für den HSV zu arbeiten, lehnte Beiersdorfer ab.
Mit Todts Verpflichtung endet die bereits unter Beiersdorfer begonnene Suche nach einem Sportdirektor. Mehrere Kandidaten sagten ab oder wurden von ihren Clubs nicht freigegeben. Für Aufsehen hatte vor allem der missglückte Abwerbe-Versuche von Nico-Jan Hoogma beim niederländischen Erstligisten Heracles Almelo und Christian Hochstätter beim Zweitligisten VfL Bochum gesorgt.

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Mindestens 39 Tote bei Anschlag auf Nachtclub in Istanbul

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NewsHubDas neue Jahr beginnt in der Türkei so bitter, wie das alte geendet hat: Mit Terror – und mit Toten. Hunderte Menschen sind im Istanbuler Club «Reina» zusammengekommen, um 2017 zu begrüßen. Der Nachtclub im schicken Ausgehviertel Ortaköy ist einer der größten und berühmtesten in der Millionenmetropole, er liegt am europäischen Bosporusufer – mit spektakulärem Blick aufs Lichtermeer der asiatischen Seite Istanbuls. Ein toller Ort, um Silvester zu feiern. Doch gegen 01.15 Uhr wird aus der Party ein Blutbad.
Mindestens ein Angreifer dringt in die Disco ein und schießt auf die Feiernden. Dutzende Menschen sterben, darunter auch zahlreiche Ausländer. Die türkische Regierung spricht von einem einzelnen Terroristen. Die Nachrichtenagentur DHA berichtet dagegen von zwei Angreifern, die Weihnachtsmannkostüme getragen haben sollen – wofür es aber keine offizielle Bestätigung gibt.
Nicht nur gelingt es den Sicherheitskräften nicht, den Anschlag in der Silversternacht zu verhindern. Auch mindestens ein Angreifer entkommt – und läuft am Neujahrstag womöglich unerkannt und bewaffnet durch Istanbul. Die Beteuerungen nach dem Blutbad gleichen denen der vergangenen Wochen und Monate: Der Kampf gegen den Terrorismus werde entschlossen fortgeführt, kündigt Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan ein weiteres Mal an. Die Türkei werde alles Nötige tun, um «die Sicherheit und den Frieden ihrer Bürger zu gewährleisten».
Doch die jüngsten Anschläge deuten eher darauf hin, dass sich niemand mehr wirklich sicher fühlen kann – nirgendwo. Vor drei Wochen sprengen sich Terroristen der TAK, einer Splittergruppe der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK, nach einem Fußballspiel im Zentrum Istanbuls in die Luft. Eine Woche später schlägt die TAK in der verschlafenen zentralanatolischen Stadt Kayseri zu.
Kurz danach wird der russische Botschafter in der Hauptstadt Ankara bei einer Foto-Ausstellung erschossen – von einem Polizisten, den die Regierung für einen Gülen-Anhänger hält. Die Bewegung des Predigers Fethullah Gülen ist in der Türkei als Terrororganisation eingestuft, Erdogan macht sie für den Putschversuch Mitte Juli verantwortlich, der nach offiziellen Angaben 246 Todesopfer forderte.
Bald jährt sich der Anschlag in der Istanbuler Altstadt, bei dem zwölf deutsche Touristen mutmaßlich von einem Selbstmordattentäter der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ermordet worden. Im März sprengt sich wieder ein mutmaßlicher IS-Attentäter auf der zentralen Einkaufsmeile Istiklal Caddesi in die Luft, israelische Urlauber sterben. Im Februar und März schlägt die TAK in Ankara zu, Dutzende Menschen werden ermordet. Im Juni greift ein Selbstmordkommando den Istanbuler Atatürk-Flughafen an – die Regierung beschuldigt den IS. Und all das ist nur eine Auswahl der Anschläge im Jahr 2016.
Der Silvester-Anschlag – zu dem sich zunächst niemand bekannt hat – trägt eher nicht die Handschrift der TAK, die vorrangig Sicherheitskräfte angreift. Womöglich steckt der IS dahinter, dessen Anführer Abu Bakr al-Bagdadi seine Anhänger im November ausdrücklich zu Bluttaten in der Türkei aufrief. In einer Audio-Nachricht sagte al-Bagdadi: «Die Türkei ist ein Ziel für Eure Operationen geworden.»
Kein anderer Nato-Staat wird von einem solchen Ausmaß an Gewalt erschüttert wie die Türkei. Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu wirf der Regierung am Sonntag Versagen im Kampf gegen den Terrorismus vor: Ihr gelinge es nicht, Anschläge zu verhindern. Die von Erdogan so bezeichneten «Säuberungen» in staatlichen Institutionen nach dem Putschversuch dürften nach Expertenansicht jedenfalls nicht zur Schlagkraft der Sicherheitsbehörden beigetragen haben.
So zitierte die «Welt» Ende November aus einem Schreiben des Verbindungsbeamten des Bundeskriminalamts (BKA) im Generalkonsulat in Istanbul, der angesichts der Massenentlassungen in Polizei und Justiz warnt: «Das Fachwissen der Mitarbeiter ist für lange Zeit verloren und sicherlich nicht mit Umsetzungen oder Neueinstellungen zu kompensieren.» Wichtige Informationen auch für deutsche Verfahren seien nur noch in «absoluten Ausnahmefällen zu erlangen».
Allerdings verwenden die türkische Polizei und Justiz beträchtliche Energie darauf, Journalisten einzusperren – unter Terrorverdacht. Die Anschuldigungen halten internationale Journalistenvereinigungen eher für einen Vorwand, um kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen. So sitzt seit Freitag beispielsweise der Journalist Ahmet Sik in Untersuchungshaft, einer der größten Kritiker der Gülen-Bewegung, der allerdings auch mit Vorwürfen an die Adresse Erdogans nicht sparte.
Sik wird Terrorpropaganda vorgeworfen – nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu unter anderem für die Gülen-Bewegung. Das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) zählte am 1. Dezember 81 türkische Journalisten, die im Gefängnis saßen. Das ist mehr, als die Organisation jemals in einem Staat registriert hat.
Erdogan weist Vorwürfe zurück, er schränke die Pressefreiheit ein. Der Staatschef sieht dunkle Mächte hinter den Terrorangriffen auf sein Land. Er will ein Präsidialsystem in der Türkei durchsetzen, das auf die tiefgreifendste Staatsreform seit Gründung der Republik hinauslaufen dürfte. Sein Versprechen: Ein solches System – das ihn dramatisch stärken und das Parlament schwächen würde – werde der Türkei wieder die dringend benötigte Stabilität verschaffen.
Nur Stunden vor dem Silvesterangriff hält Erdogan seine Neujahrsansprache, die mit den Worten beginnt: «Wir lassen 2016 hinter uns und betreten 2017 mit neuen Hoffnungen und Erwartungen.» Danach warnt der Präsident, die Türkei sei einem «neuen Unabhängigkeitskrieg» ausgesetzt.

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