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Corona-News| Pfizer hofft auf baldige Booster-Impfung in den USA

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Der Impfstoffhersteller Pfizer will eine Notfallzulassung für einen dritte Dosis in den USA beantragen. Die Schutzwirkung des Vakzins gegen die Delta-Variante reduziere sich nach etwa sechs Monaten. Alle Infos im Newsblog.
Der Impfstoffhersteller Pfizer will eine Notfallzulassung für einen dritte Dosis in den USA beantragen. Die Schutzwirkung des Vakzins gegen die Delta-Variante reduziere sich nach etwa sechs Monaten. Alle Infos im Newsblog. In Deutschland haben sich seit Beginn der Pandemie mehr als 3,7 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts starben mehr als 91.110 Erkrankte. Im Zuge der Ende 2020 begonnenen Impfkampagne haben inzwischen 57,6 Prozent der Bundesbürger mindestens eine Impfdosis erhalten,40,8 Prozent sind vollständig geimpft (Stand: 8. Juli). Der US-Pharmakonzern Pfizer will in den USA zeitnah eine Notfallzulassung für eine dritte Dosis des Corona-Impfstoffes Comirnaty beantragen. Erste Daten von Studien mit Menschen zeigten, dass eine dritte Dosis des Vakzins sicher sei und das Niveau neutralisierender Antikörper deutlich steigere, sagte Pfizer-Forschungschef Mikael Dolsten der Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag in einem Interview. Daten aus Israel zeigten, dass die Wirksamkeit des Vakzins gegen die hochansteckende Delta-Variante nach sechs Monaten nachlasse. Die Daten wolle Pfizer bald veröffentlichen. « Das Pfizer-Vakzin ist hoch wirksam gegen die Delta-Variante », sagte er. « Ein Risiko einer Infektion ist wahrscheinlich, wenn die Antikörper wie vorhergesagt schwinden. » Dennoch sei der Impfstoff 95 Prozent gegen einen schweren Krankheitsverlauf wirksam. Es werde eine Zustimmung der US-Gesundheitsbehörde FDA zu einer Booster-Impfung angestrebt. Die könnte dann sechs bis acht Monate nach den zunächst notwendigen beiden Erst-Impfungen verabreicht werden. Der Pharmakonzern, der das Vakzin in Partnerschaft mit der deutschen Biontech produziert, spricht demnach auch mit Behörden anderer Länder und Regionen wie der EU über einen solchen Schritt. Die Aktien von Pfizer und Biontech legten im nachbörslichen US-Handel etwas zu. Die Intensivmediziner sehen sich für eine mögliche vierte Corona-Welle gut gerüstet. Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, sagte dem « Handelsblatt », er blicke « mit Respekt, aber nicht mit Panik auf den Herbst und eine mögliche vierte Welle ». Sie werde dank des Impffortschritts « grundlegend anders verlaufen als die Wellen zuvor ». Es werde weniger schwere Fälle geben, « also auch deutlich weniger Patienten mit Covid-19 auf den Intensivstationen ». Dort befänden sich derzeit etwas mehr als 500 Corona-Patienten aus der vorangegangenen Welle. « Es werden kontinuierlich Corona-Patienten auf den Intensivstationen landen, aber eben nicht in überdurchschnittlichen Zahlen wie in der Hochzeit der Pandemie « , sagte Marx. « Das erleben wir auch bei der Influenza. » Die Belegung normalisiere sich. « Corona wird deswegen aus intensivmedizinischer Sicht tatsächlich zu einer normalen Grippe. » Die deutschen Hausärzte bremsen Hoffnungen auf baldige und umfangreiche Lockerungen in der Corona-Pandemie. « Anstatt ständig über neue Themen zu spekulieren, sollten sich lieber alle bemühen, der Impfkampagne den richtigen Schwung zu verleihen », sagte der Vorsitzende des Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, der Düsseldorfer « Rheinischen Post » vom Donnerstag. Der Deutsche Lehrerverband hält Tests und eine Maskenpflicht in den Schulen zumindest zu Beginn des neuen Schuljahres weiter für nötig. Weigeldt sagte, er halte die derzeitige Debatte um eine Aufhebung der Maskenpflicht « für verfrüht ». Wenn absehbar sei, « dass eine zweifache Impfung vor Infektion, Erkrankung und Weitergabe der Infektion weitgehend schützt und dafür gibt es viele Hinweise, dann sollten entsprechend Grundrechte zurückgegeben werden », sagte der Hausärztechef. « Gleichzeitig wird es sicherlich bestimmte Hygienemaßnahmen geben, die erst einmal bleiben sollten – und manche, etwa gute Lüftungskonzepte, machen auch abseits der Pandemie durchaus Sinn. » Großbritannien weitet die zuletzt angekündigten Corona-Lockerungen auf Reisen aus. Vollständig geimpfte Briten müssten ab dem 19. Juli nicht mehr in Quarantäne, wenn sie aus Ländern mit einem mittelgroßen Infektionsrisiko zurückkehren, sagte Verkehrsminister Grant Shapps am Donnerstag. Dies gelte für britische Bürger, die im Rahmen der Impfkampagne des Landes geschützt worden seien. Vorgeschrieben ist dann vor der Rückreise nur noch ein negativer Corona-Test, gefolgt von einem zweiten Test idealerweise am zweiten Tag nach der Ankunft. Bislang sind knapp 4.000 Menschen in Deutschland trotz vollständigem Impfschutz an Covid-19 erkrankt – bei rund 975.000 registrierten Corona-Erkrankungen insgesamt im selben Zeitraum. Das geht aus dem Lagebericht des Robert Koch-Instituts (RKI) von Mittwochabend hervor. Die Effektivität der Impfung bewertet das RKI auch aufgrund dieser Werte als hoch, ohne nach Impfstoffen zu differenzieren. Bislang seien 3.806 sogenannte Impfdurchbrüche – also symptomatische Corona-Infektionen mindestens zwei Wochen nach vollständiger Impfung – registriert worden, schreibt das RKI. Zum Stichtag 4. Juli hatten in Deutschland rund 25 Millionen Menschen einen vollständigen Impfschutz, wie aus RKI-Daten hervorgeht. Der größte Teil der in den vergangenen Monaten übermittelten Covid-19-Fälle sei nicht geimpft gewesen, schreibt das Institut in dem Lagebericht. Die vom RKI geschätzte Impfeffektivität über alle Impfstoffe hinweg liegt bei Erwachsen bei knapp über 90 Prozent. Das bestätige die hohe Wirksamkeit aus den klinischen Studien, so das RKI. Trotz der Verbreitung der hochansteckenden Delta-Variante sorgen sich immer weniger Menschen in Deutschland wegen des Coronavirus. Im Juni nannten nur noch vier von zehn Befragten (41 Prozent) Corona als eine ihrer größten Sorgen – das war der niedrigste Wert seit vergangenem Oktober, wie eine am Donnerstag in Hamburg veröffentlichte Ipsos-Umfrage zeigt. Noch im Mai hatte jeder Zweite (51 Prozent) Corona als eines der größten Sorgenthemen bezeichnet. Auf der Sorgenskala der Menschen in Deutschland stehen nach Corona die Themen Armut und soziale Ungleichheit (34 Prozent) und der Klimawandel (29 Prozent). In keinem anderen Land sorgen sich die Menschen demnach mehr um das Klima. Auch im globalen Vergleich sind es durchschnittlich nur noch 36 Prozent der Befragten, die sich große Sorgen wegen Corona machen. Seit Beginn der Pandemie wurde bislang kein niedrigerer Wert gemessen. Die US-Regierung plant keine frühzeitige Aufhebung der Reisebeschränkungen. Wie ein Sprecher des Weißen Hauses gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters sagt, wolle man dem wachsendem Druck von US-Wirtschaftsgruppen und einigen Abgeordneten vorerst nicht nachgeben: « Wir haben enorme Fortschritte in unseren Impfbemühungen gemacht, so wie viele andere Länder auch, aber wir wollen sicherstellen, dass wir uns bewusst bewegen und in der Lage sind, den internationalen Reiseverkehr nachhaltig wieder zu öffnen, wenn es sicher ist, dies zu tun. » Im Juni hatte die US-Regierung eine behördenübergreifende Arbeitsgruppe mit der Europäischen Union, Großbritannien, Kanada und Mexiko ins Leben gerufen, um zu prüfen, wie die Beschränkungen aufgehoben und schließlich die Reisen wieder aufgenommen werden können. Die EU hat ihre Regeln für Reisende aus den USA gelockert, in den USA gelten für EU-Bürger weiter strikte Beschränkungen. Die deutsche Wirtschaft protestiert dagegen, de facto seien so Reisen auch für Geschäftsreisende unmöglich. Erstmals seit April liegt die für die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Coronavirus entscheidende Reproduktionszahl wieder über der Schwelle von 1. So gab das Robert Koch-Institut (RKI) den sogenannten 7-Tage-R-Wert am Mittwoch mit 1,01 an (Vortag: 0,93). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 101 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen. Der R-Wert lag über viele Wochen deutlich unter 1, stieg aber zuletzt relativ kontinuierlich an. Experten zufolge könnte das an der Verbreitung der ansteckenderen Delta-Variante und an Lockerungen der Corona-Beschränkungen liegen. Eine weitere Corona-Kennzahl – die 7-Tage-Inzidenz – war zuletzt stabil auf niedrigem Niveau. So gab das RKI die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Mittwoch mit 5,1 an (Vortag 4,9; Vorwoche 5,2). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat so wenige gemeldete Todesfälle durch das Coronavirus registriert wie seit Anfang Oktober 2020 nicht mehr. In der Woche vom 28. Juni bis 4. Juli waren es knapp 54.000, sieben Prozent weniger als in der Vorwoche, wie die WHO am Mittwoch in Genf bekanntgab. Gleichzeitig stieg die Zahl der gemeldeten Infektionen weltweit leicht, auf gut 2,6 Millionen in der genannten Woche. Besonders stark war der Anstieg in der WHO-Europaregion, die 53 Länder von Portugal bis Tadschikistan umfasst: plus 30 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus wurde in sieben weiteren Ländern nachgewiesen, insgesamt jetzt in 104 der 194 WHO-Mitgliedsländer. Damit sind insgesamt seit Beginn der Pandemie gut 183 Millionen Infektionen gemeldet worden und fast vier Millionen Menschen mit einer Corona-Infektion gestorben. Die WHO geht von einer hohen Dunkelziffer aus, weil nicht in allen Ländern alle Fälle entdeckt und gemeldet werden. Nach Medienberichten über Corona-Impfungen für Kinder in einer Neu-Ulmer Praxis wird der betroffene Arzt in Internet-Netzwerken massiv bedroht. Die Kripo ermittelt wegen der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten sowie anderer Strafvorwürfe. « Es sind zahlreiche Fälle von Beleidigungen und Bedrohungen », sagte Polizeisprecher Dominik Geißler am Mittwoch. Zunächst hatte der Bayerische Rundfunk darüber berichtet. Betroffenen ist der Allgemeinmediziner Christian Kröner, der sich bereits seit Anfang der Impfkampagne für die Schutzimpfungen einsetzt und häufig im Fernsehen und anderen Medien präsent ist. Er habe mittlerweile 25 Anzeigen oder mehr bei der Polizei erstattet, sagte er. Ihm werde vielfach gedroht, dass er ermordet werden soll. Hintergrund sei, dass er auch Kinder ab zwölf Jahren in seiner Hausarztpraxis impfe. Dies ist mittlerweile in Deutschland zulässig. Kröner sagte, er werde sich trotzdem weiter für Impfungen einsetzen. « Ich sehe nicht ein, den Kopf einzuziehen. Das ist ja genau, was die wollen. » Er habe keine Angst und werde zeitweise auch von der Polizei geschützt, sagte der Arzt. Die Polizei selbst wollte keine Details zu möglichen Schutzmaßnahmen nennen. Der Mediziner hatte bereits Ende 2020 ein Infoblatt über die Impfung erstellt, dass zigtausendfach bei Facebook geteilt wurde. Später setzte sich Kröner dafür ein, dass seine Kollegen mit Spezialspritzen aus den Ampullen mit den Impfstoffen zusätzliche Dosen entnehmen dürfen, damit keine Reste weggeworfen werden müssen. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) lehnt eine Aufhebung der Maskenpflicht in Innenräumen vorerst ab. « Auch eine Impfung bietet keinen hundertprozentigen Schutz vor einer Weitergabe des Virus, wie sich zuletzt an der Ausbreitung der Delta-Variante in einigen Ländern gezeigt hat », sagte Lambrecht den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Vorsichtsmaßnahmen, wie das Tragen einer Maske in Innenräumen, seien daher vorerst auch für geimpfte Personen sinnvoll. Der Ministerin zufolge sei es außerdem kaum praktikabel im öffentlichen Nahverkehr oder im Supermarkt zwischen geimpften und ungeimpften Personen zu unterscheiden. Die Bundesländer sind überwiegend dagegen, Menschen, die einem vereinbarten Impftermin gegen das Coronavirus fernbleiben, zu sanktionieren. Lediglich Baden-Württemberg erwägt dies derzeit, wenn der Termin nicht ausdrücklich abgesagt wird, wie der Berlinger « Tagesspiegel » berichtet. Die anderen Landesregierungen wollten demnach eher auf zusätzliche Impfangebote setzen. Das Gesundheitsministerium in Stuttgart will hingegen laut « Tagesspiegel », dass die Verantwortlichen die Kosten tragen, wenn die eingeplanten Impfdosen wegen des nicht abgesagten Termins vernichtet werden müssen. Allerdings müsste dafür zunächst eine Rechtsgrundlage geschaffen werden, berichtet die Zeitung weiter. Dies sei auch der Grund, warum die anderen Bundesländer Bußgelder oder Kostenbeteiligungen für Impfschwänzer ablehnen. Die Bundesregierung hat sich in der Debatte um mögliche Strafen bei verfallenen Impfterminen bereits dagegen positioniert. « Wir wollen motivieren und nicht abschrecken », sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums. Regierungssprecher Steffen Seibert verwies auch darauf, dass es in diesem Sinne bereits eine ganze Reihe von Erleichterungen und Lockerungen für Geimpfte gebe. Vize-Kanzler Olaf Scholz (SPD) geht von einem normalen Schulstart nach den Sommerferien aus. « Die Fortschritte bei der Impfkampagne stimmen mich optimistisch, dass normaler Schulunterricht möglich sein wird », sagt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Nach anderthalb Jahren sei es höchste Zeit, wieder in einen normalen Schulalltag zurückzukehren. Der Finanzminister erklärt weiter, dass Masken und konsequentes Testen als Vorsichtsmaßnahme weiter eine Rolle spielen würden. Die besonders strengen Reisebeschränkungen für Portugal, Großbritannien und Nordirland, Russland, Indien und Nepal werden von diesem Mittwoch an wieder gelockert. Die fünf Länder, in denen sich besonders ansteckende Coronavirus-Varianten ausgebreitet hatten, werden vom Virusvariantengebiet zum Hochinzidenzgebiet zurückgestuft. Damit ist die Einreise nach Deutschland für alle Personengruppen wieder möglich. Für vollständig Geimpfte und Genesene entfällt die Quarantänepflicht ganz, für alle anderen wird sie verkürzt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat weitere Entzündungshemmer in die Medikamentenpalette zur Behandlung von Covid-19 aufgenommen. Die UN-Organisation in Genf sprach am Dienstagabend eine Empfehlung für Tocilizumab und Sarilumab aus. Die zwei Wirkstoffe, die ursprünglich für rheumatische Gelenksentzündungen entwickelt wurden, seien für schwer kranke Corona-Patienten lebensrettend, hieß es. Daten von mehr als 10.000 Kranken in 27 klinischen Studien hätten gezeigt, dass diese Medikamente das Sterberisiko bei schwer Erkrankten um 13 Prozent senkten, teilte die WHO mit. Die verwendeten Daten sind teils noch nicht veröffentlicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass solche Patienten künstlich beatmet werden müssen, falle um 28 Prozent. Die Wirkstoffe gehören zur Gruppe der Interleukin-6-Rezeptor-Blocker. « Der Großteil der Welt hat jedoch keinen Zugriff auf IL-6-Rezeptor-Blocker, weil sie nicht leistbar sind », sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die WHO rief Pharmafirmen dazu auf, die Preise dieser teuren Medikamente zu senken und sie an ärmere Länder zu liefern, die ohnehin schon mit einem Mangel an Covid-Impfstoffen zu kämpfen haben. Außerdem sollten Lizenzen zur Herstellung in möglichst vielen Ländern erteilt werden. Der von der Regierung verhängte Lockdown im australischen Sydney soll um eine weitere Woche verlängert werden. Laut Medienberichten wolle man so weiter die Ausbreitung der Deltavariante des Coronavirus eindämmen. Seit der Entdeckung des ersten Falls vor drei Wochen sind insgesamt mehr als 330 Fälle aufgetreten. Angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus hat US-Präsident Joe Biden die Amerikaner erneut eindringlich zum Impfen aufgerufen. Die potenziell gefährlichere Delta-Variante sei in manchen Teilen der Vereinigten Staaten bereits für die Hälfte aller Infektionen verantwortlich, so Biden am Dienstag im Weißen Haus. « Unser Kampf gegen dieses Virus ist nicht vorbei. » Biden kündigte neue Maßnahmen seiner Regierung an, um die Impfquote zu erhöhen. So sollen unter anderem Helfer in Gemeinden von Tür zu Tür gehen, um über Impfungen zu informieren. Auch mobile Kliniken sollen verstärkt zum Einsatz kommen. Biden hatte als Ziel ausgegeben, dass bis zum Unabhängigkeitstag am vergangenen Sonntag 70 Prozent aller Erwachsenen in den USA mindestens einmal geimpft sein sollten. Dieses Ziel wurde knapp verfehlt. Der US-Präsident kündigte am Dienstag an, dass bis Ende dieser Woche 160 Millionen der rund 330 Millionen Amerikaner vollständig geimpft sein würden. « Das Virus ist auf der Flucht, und Amerika kommt zurück, wir kommen gemeinsam zurück. » Dafür müsse aber jeder seinen Teil beitragen und sich impfen lassen. « Es ist gratis. Es ist nie einfacher gewesen. Und es ist nie wichtiger gewesen. » Biden sagte: « Eine Studie nach der anderen hat gezeigt, dass seit Anfang Mai praktisch jede Krankenhauseinweisung und jeder Todesfall wegen Covid-19 in den Vereinigten Staaten unter Ungeimpften zu verzeichnen war. » Bidens Corona-Berater Anthony Fauci hatte am vergangenen Sonntag im Sender NBC gesagt: « Wenn man sich die Zahl der Todesfälle ansieht, sind etwa 99,2 Prozent von ihnen ungeimpft und 0,8 Prozent geimpft. » Kein Impfstoff sei perfekt, aber die meisten schweren oder tödlichen Krankheitsverläufe seien vermeidbar. In deutschen Laboren geht mittlerweile knapp die Hälfte aller untersuchten Corona-Befunde auf die Delta-Variante zurück. Das teilte der Verband der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM) am Dienstag mit. Demnach betrug der Delta-Anteil bei der Datenerhebung der Woche bis 4. Juli 47 Prozent. Der Verband sprach von einem « erwartungsgemäßen » Anstieg. Die Zahlen des ALM decken sich in etwa mit der Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) von vergangener Woche. Es sei damit zu rechnen, dass die in Indien entdeckte Mutante « mindestens die Hälfte aller Neuinfektionen ausmacht », schrieb das RKI mit Bezug auf die Woche bis 4. Juli. Aktuelle Daten des RKI werden am Mittwochabend erwartet. Zuletzt seien in den ALM-Laboren 613.991 PCR-Untersuchungen innerhalb einer Woche gemacht worden. Dabei gab es 5.065 positive Befunde, das entspreche einer weiterhin niedrigen Positivrate von 0,8 Prozent. Baden-Württemberg will ein härteres Vorgehen gegen so genannte Impfschwänzer prüfen – also gegen Menschen, die einen vereinbarten Corona-Impftermin nicht wahrnehmen und auch nicht absagen. « Das ist unsolidarisch und unverantwortlich gegenüber denen, die geimpft werden wollen », sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart. Der Aufwand, um die gesetzlichen Grundlagen für eine Bestrafung zu schaffen, sei gigantisch. Darum müsse sich der Bund kümmern, sagte Kretschmann. Die Landesregierung werde aber prüfen, ob Impfschwänzer ersatzpflichtig seien für entstandene Kosten – insbesondere, wenn Impfstoff gegen das Coronavirus vernichtet werden müsse. Unterstützer für sein Vorhaben scheint Kretschmann allerdings weder auf Bundes- noch auf Länderseite zu haben. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte am Montag, Sanktionen seien für die Bundesregierung kein Thema. Laut Informationen des « Tagesspiegel » prüft auch kein weiteres Bundesland aktuell, Sanktionen bei versäumten Impfterminen einzuführen. Die polnische Regierung rechnet mit einem raschen Anstieg der Infektionszahlen im Herbst. Die meisten Berechnungen prognostizierten dies für September und Oktober oder auch November, sagt Gesundheitsminister Adam Niedzielski. Es sei das wahrscheinlichste Szenario. Er ruft die Bevölkerung auf, sich impfen zu lassen, bevor es zu einer vierten Pandemie-Welle kommt. In der laufenden Corona-Impfkampagne wollen die Praxen im Rheinland nach Angaben des Hausärzteverbandes künftig auf den Impfstoff von Astrazeneca verzichten. Das sagte der Chef des Hausärzteverbandes Nordrhein, Oliver Funken, der « Rheinischen Post » (Dienstag). « Astrazeneca wird zunehmend der Ladenhüter unter den Impfstoffen. Er ist politisch einfach zerredet worden. Die aktuelle Stiko-Empfehlung unterstützt dies noch. Viele Patienten wollen den Wechsel auf Biontech », so Funken. Daher sei man nun gezwungen, auf Astrazeneca zu verzichten, obwohl es sich um einen guten Impfstoff handele, der auch vor der Delta-Variante schütze. « Wir werden den Impfstoff jetzt aber verwerfen und Biontech einsetzen », sagte Funken. Viele Patienten wollten häufig auch deshalb zu Biontech wechseln, weil sie so schneller zur Zweitimpfung kommen können. Das sei verständlich, so Funken. « Für die Hausärzte bedeutet das andererseits organisatorischen Stress. Termine müsse neu vergeben, Impfstoffe anders verplant werden », sagte der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Nordrhein. Die Bundesregierung lockert die wegen der Verbreitung besonders ansteckender Corona-Varianten verhängten Einreisebeschränkungen für Portugal, Großbritannien und Nordirland, Russland, Indien und Nepal deutlich. Am Mittwoch werden die fünf Länder vom Virusvariantengebiet zum Hochinzidenzgebiet zurückgestuft, wie das Robert Koch-Institut am Montagabend mitteilte. Damit ist die Einreise nach Deutschland für alle Personengruppen wieder möglich. Für vollständig Geimpfte und Genesene entfällt die Quarantänepflicht ganz, für alle anderen wird sie verkürzt. Mit der Herabstufung zum Hochinzidenzgebiet entfällt das Beförderungsverbot ganz, die Einreise nach Deutschland ist also für alle Personen mit allen Verkehrsmitteln wieder grundsätzlich möglich. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss nur noch für zehn Tage in Quarantäne, kann diese aber durch einen zweiten Test auf fünf Tage verkürzen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte die Reiseerleichterungen in der vergangenen Woche bereits angekündigt, ohne aber alle Länder und ein konkretes Datum zu nennen. Eine Woche zuvor hatte sie beim EU-Gipfel in Brüssel noch vergeblich auf gemeinsame Reiseregeln in der EU gedrungen, um die Verbreitung der Delta-Variante einzudämmen. Inzwischen ist diese Variante auch in Deutschland weit verbreitet, obwohl die Infektionszahlen hier deutlich niedriger als in Portugal und Großbritannien liegen. Im Kampf gegen die ansteckendere Delta-Variante sollten laut Schätzungen des Robert Koch-Instituts mindestens 85 Prozent der 12- bis 59-Jährigen und 90 Prozent der Senioren ab 60 Jahren vollständig geimpft sein. « Bei rechtzeitigem Erreichen dieser Impfquote scheint eine ausgeprägte 4. Welle im kommenden Herbst/Winter unwahrscheinlich », heißt es in dem Papier, das am Montag veröffentlicht wurde. Unter Annahme einer geringfügigen Reduktion des Kontaktverhaltens sollte es dann nicht mehr zu einem starken Anstieg an Covid-Patienten auf den Intensivstationen kommen. Die Bevölkerung müsse sich aber weiter an « Basishygienemaßnahmen » halten. Darunter versteht man in der Regel Händewaschen, Abstandhalten und Maske tragen. Möglicherweise sei es auch notwendig, bei ansteigenden Infektionszahlen Kontakte « zu einem gewissen Grad » zu reduzieren, schreiben die RKI-Experten. Bislang hatte RKI-Chef Lothar Wieler davon gesprochen, dass ausgehend von der bisher vorherrschenden Alpha-Variante mindestens 80 Prozent der Bevölkerung durch Impfung oder durchgemachte Infektion immun sein sollten, um schwere Verläufe und Todesfälle zum großen Teil zu verhindern. Auch Bundeskanzlerin Merkel und Gesundheitsminister Jens Spahn sollen heute in internen Beratungen der CDU-Spitze von 80 Prozent als Zielwert gesprochen haben. Bundesaußenminister Heiko Maas hält die Corona-Lage in Spanien trotz steigender Infektionszahlen derzeit nicht für besorgniserregend. « Es gibt keinerlei Hinweise auf Entwicklungen, die befürchten ließen, dass wir in absehbarer Zeit wieder Entscheidungen treffen müssten, die dazu führen, dass deutsche Touristen in Spanien keinen Urlaub mehr machen können », sagte Maas am Montag bei einem Besuch in der Hauptstadt Madrid. Es bestehe weiterhin Grund zur Vorsicht. Aber er gehe derzeit nicht davon aus, dass eine Wiedereinführung der Quarantänepflicht für rückkehrende Spanien-Urlauber kurz bevorstehe. In Spanien steigen die Zahlen seit knapp zwei Wochen wieder deutlich. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen (7-Tage-Inzidenz) liegt inzwischen knapp über 100 – 20 Mal so hoch wie in Deutschland. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat belasteten Branchen eine weitere Verlängerung von Wirtschaftshilfen in Aussicht gestellt. Der CDU-Politiker sagte am Montag mit Blick auf die Entwicklung in der Corona-Krise: « Wir beobachten die Entwicklung sehr genau und ich werde als Wirtschaftsminister nicht zögern, rechtzeitig Ende August, wenn die Notwendigkeit sich abzeichnen sollte, auch eine weitere Verlängerung dieser Hilfen auf den Weg zu bringen. » Die Bundesregierung hatte sich vor wenigen Wochen darauf geeinigt, das zentrales Hilfsinstrument, die Überbrückungshilfe III, als « Überbrückungshilfe III Plus » bis Ende September 2021 zu verlängern. Altmaier verwies auf die schwierige Lage der Kultur- und Kreativwirtschaft angesichts von Schließungen. Teile der Branche hätten dramatische Umsatzeinbrüche verzeichnet. Die Konjunktur ziehe wieder an. Aber bestimmte Branchen bräuchten weiter Hilfen. Aus Sorge vor einer Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus verschiebt Norwegen die Aufhebung der letzten Corona-Beschränkungen um mehrere Wochen. Die Entwicklung der Infektionslage sei zwar weiter positiv, sagte Regierungschefin Erna Solberg am Montag. Die Regierung wolle aber weiter abwarten, wie « die Delta-Variante die Situation beeinflusst ». Spätestens Ende Juli oder Anfang August sollen die letzten Beschränkungen dann aber aufgehoben werden. Bei einer zu schnellen Öffnung bestehe das Risiko einer neuen Infektionswelle durch die Delta-Variante, die schon in einigen Wochen die dominante Virus-Variante in Norwegen sein werde, sagte Solberg. Betroffen wären dann vor allem Ungeimpfte, nur einfach Geimpfte und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, führte sie aus. In Norwegen haben bisher gut 63 Prozent der Erwachsenen mindestens eine Dosis eines Corona-Impfstoffs erhalten. Mitte Mai hatte das skandinavische Land die Impfungen mit dem Impfstoff von Astrazeneca wegen seltener schwerer Nebenwirkungen dauerhaft eingestellt. Der Impfstoff von Johnson & Johnson wird nur noch auf ausdrücklichen Wunsch verabreicht. Die Bundesregierung lehnt Strafzahlungen für « Impfschwänzer » ab, wie Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin sagt. « Impftermine sind tatsächlich wertvoll, und es ist wichtig, dass sie genutzt werden. » Seibert ruft Personen, die einen Impftermin nicht einhalten können oder wollen, auf, diesen frühzeitig abzusagen. « Strafen für Menschen, die einen Impftermin nicht wahrnehmen, sieht die Bundesregierung nicht vor. » Seibert appelliert zudem « mit allem Nachdruck »: « Lassen Sie sich impfen. » Mit der Impfung schütze man nicht nur sich selbst vor einer Krankheit mit schwerem Verlauf, sondern man schütze auch seine Mitmenschen und seine Familie. Die Gesundheitsämter in Brandenburg haben innerhalb eines Tages keine neuen Corona-Ansteckungen gemeldet. Das Gesundheitsministerium in Potsdam teilte am Montag mit, die Zahl neuer Infektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche bleibe damit bei 2,3. Sie ist im Landkreis Elbe-Elster mit 11,8 am höchsten. Nur in drei Ländern ist die Sieben-Tage-Inzidenz geringer als in Brandenburg: In Sachsen liegt sie nach Angaben des Robert Koch-Instituts bei 2,1, in Mecklenburg-Vorpommern bei 1,3 und in Sachsen-Anhalt bei 1,0. Am Montag vor einer Woche waren in Brandenburg drei neue Corona-Fälle hinzugekommen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn setzt sich dafür ein, dass mehr Impfangebote im Alltag gemacht werden. Als Beispiele nennt er nach Informationen von Reuters aus Teilnehmerkreisen im CDU-Bundesvorstand etwa Kioske und Fußballstadien. Die Corona-Lage sei derzeit gut unter Kontrolle, sehr wichtig werde aber der Herbst. Hier habe das Offenhalten der Schulen und Kitas oberste Priorität, sagt der CDU-Politiker. Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, hat das Ende aller Corona-Maßnahmen für vollständig Geimpfte gefordert. « Spätestens September wird für jeden Impf-Willigen ein Impfangebot verfügbar sein, dann müssen eigentlich nahezu alle Corona-Maßnahmen weg », sagte er der « Bild »-Zeitung. « Jeder kann dann immer noch individuell entscheiden, ob er oder sie weiter Maske tragen will – Pflicht sollte es dann aber nicht mehr sein. » Der Wegfall der Maßnahmen sei auch wichtig, um die Impfmoral der Bundesbürger hochzuhalten. « Mancher wird sich sonst fragen: Warum sollte ich mich impfen lassen, vielleicht zwei Tage Kopfweh oder andere Impfnebenwirkungen in Kauf nehmen und etwas für die Herdenimmunität tun, wenn ich weiterhin Maske tragen muss, nur weil sich 20 bis 30 Prozent der Leute weigern. » In Russland melden die Behörden 24.353 Neuinfektionen binnen 24 Stunden,6.557 davon in Moskau. Insgesamt sind damit mehr als 5,63 Millionen Ansteckungsfälle bekannt. Nach Angaben der Coronavirus-Arbeitsgruppe der Regierung steigt die Zahl der Menschen, die in Zusammenhang mit dem Virus starben, um 654 auf 138.579. Allerdings kommt das staatliche Statistikamt Rosstat, das eine eigene Zählung vornimmt, auf rund 270.000 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus allein zwischen April 2020 und April 2021. Rosstat bezieht sich auf übermäßige Todesfälle in den Statistiken. Einige Epidemiologen sind der Auffassung, dies sei der beste Weg, um die tatsächliche Zahl der Corona-Toten zu ermitteln. Deutsche Touristen können seit Montag wieder Urlaub in Norwegen machen. Das skandinavische Land richtet sich von nun an nach dem Ampelsystem der EU für die Kategorisierung der Infektionsgefahr. Die Bundesrepublik ist damit ebenso wie eine Reihe von anderen EU-Ländern als « grün » eingestuft worden, was bedeutet, dass Menschen aus diesen Staaten wieder einreisen dürfen, ohne in Quarantäne zu müssen. Das hatte die norwegische Regierung am Freitag mitgeteilt. Jeder Einreisende mit Ausnahme von Geimpften und Genesenen muss aber eine Einreiseanmeldung ausfüllen und sich an der Grenze per Schnelltest auf das Coronavirus testen lassen. Bislang hatte Norwegen wegen der Corona-Pandemie weit strengere Einreiseregeln als andere europäische Länder. Fast zwei Drittel der erwachsenen Norwegerinnen und Norweger haben mittlerweile ihre erste Impfdosis erhalten, knapp 37 Prozent sind bereits vollständig geimpft. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat auf Twitter die aktuellen Impfzahlen für Deutschland bekannt gegeben. Demnach fanden bislang 77,3 Millionen Impfungen statt.47 Millionen Menschen haben eine Impfung erhalten,32,4 Millionen haben den vollen Impfschutz. Damit seien nun 68 Prozent der erwachsenen Deutschen mindestens einmal geimpft, schreibt Spahn. Auf griechischen Fähren gelten ab diesem Montag neue Corona-Regeln. Reisende müssen dann bei Fahrtantritt mindestens einen negativen Corona-Schnelltest vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Gültig sind auch ein PCR-Test von nicht mehr als 72 Stunden oder der Nachweis einer vollständigen Impfung oder einer Genesung. Grund für die Maßnahmen ist der Anstieg von Corona-Neuinfektionen. Die griechische Gesundheitsbehörde meldete in den vergangenen Tagen täglich mehr als 700 neue Corona-Fälle, während es in der Vorwoche noch zwischen 200 und 400 pro Tag waren. Sorgen bereitet der Regierung die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus, die unter anderem auf Kreta nachgewiesen wurde. Griechenland hatte die meisten Corona-Maßnahmen in den vergangenen Wochen aufgehoben, weil die Fallzahlen niedrig waren. Das Land gilt aktuell beim Auswärtigen Amt nicht als Hochrisikogebiet. Der britische Premierminister Boris Johnson will trotz steigender Infektionszahlen die verbliebenen Corona-Maßnahmen in England bis zum 19. Juli weitgehend aufheben. Das geht aus einer Pressemitteilung der Regierung am Montag hervor. Johnson wollte noch am Abend die Pläne in einer Pressekonferenz vorstellen. In Großbritannien steigen die Infektionszahlen seit Wochen wieder stark an. Die Sieben-Tage-Inzidenz wurde zuletzt mit 214 angegeben (Stand: 29. Juni). Allein am Sonntag waren mehr als 24.000 Neuinfektionen registriert worden. Zurückgeführt wird das auf die Delta-Variante, die in Großbritannien inzwischen mehr als 90 Prozent der Fälle ausmacht. Die Regierung in London geht davon aus, dass die Infektionszahlen weiterhin steigen werden, doch man müsse nun lernen, mit dem Virus zu leben. Die Eindämmung der Pandemie soll künftig den Menschen selbst überlassen werden. « Während wir lernen, mit dem Virus zu leben, müssen wir alle weiterhin umsichtig mit den Risiken durch Covid-19 umgehen und Abwägungen im täglichen Leben treffen », sagte Johnson der Mitteilung zufolge. Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, zweifelt an der Sinnhaftigkeit von Massentests für Schüler. « Ich frage mich, wie wichtig es tatsächlich ist, jedes symptomlos infizierte Kind durch Testung zu entdecken », sagte Mertens der « Schwäbischen Zeitung » (Montagausgabe) in Ravensburg. « Würde es möglicherweise reichen, jedes Kind mit Symptomen frühzeitig zu identifizieren und zu isolieren? Das mag zwar ketzerisch klingen, aber man sollte darüber nachdenken. » Mertens betonte, alle Maßnahmen zum Infektionsschutz an Schulen sollten « auch hinsichtlich ihrer spezifischen Wirksamkeit » überprüft werden. Diese solle man « möglichst sinnvoll » einsetzen. In der Bundesregierung gibt es offenbar keine Zahlen über eingebaute Luftfilter in Schulen. Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministerium sagte nach Informationen des « Tagesspiegels »: « Der Umsetzungsstand nach den Sommerferien – bezogen auf den Neueinbau – lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt nicht belastbar abschätzen. » Als Grund wird angegeben, dass das neue Förderprogramm erst am 11. Juni in Kraft getreten sei. Je nach Art der Luftfilteranlage gibt es unterschiedliche Förderungsmöglichkeiten und Umsetzungszeiten. Bis zum 1. Juli habe es 176 Anträge gegeben,84 Zusagen seien verschickt worden. Hintergrund war eine Anfrage der grünen Bundestagsabgeordneten Katrin Göring-Eckardt. « Dass die Bundesregierung weder eine klare Aussage noch ein Versprechen hinbekommt, ob ihr Luftfilter-Förderprogramm bis zum Schulstart nach den Ferien eine Wirkung zeigt, ist erschütternd und macht mich fassungslos », sagte Göring-Eckardt dem « Tagesspiegel ». Auch SPD-Bundestagsabgeordneter Karl Lauterbach ist frustriert: « Zu Schulbeginn wird es wieder keine Luftfilter geben. Stiko wird wohl leider keine Empfehlung zur Impfung machen. Dann geht nur gepoolter PCR plus Quarantäne. Durchseuchung mit Delta-Variante kann keiner verantworten », schrieb er auf Twitter. Trotz fortschreitender Impfkampagne rechnet eine große Mehrheit der Deutschen im Herbst mit steigenden Corona-Infektionszahlen und neuen staatlichen Beschränkungen. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sagten 76 Prozent, dass sie einen Anstieg der Infektionszahlen erwarten.74 Prozent gehen von einer Verschärfung der Maßnahmen gegen die Pandemie im Herbst aus. Nur 16 Prozent meinen, dass es keine neuen Einschränkungen geben wird. Zehn Prozent machten keine Angaben. In Deutschland war die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen (7-Tage-Inzidenz) am Samstag erstmals seit rund elf Monaten wieder unter 5 gefallen. Am Sonntag stieg sie aber erstmals seit vielen Wochen wieder an. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den bundesweiten Wert mit 5,0 an. Auch die Zahlen für Gesamteuropa steigen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation wieder. Kanzleramtschef Helge Braun hatte Geimpften am Freitag Hoffnung gemacht, dass es für sie auch bei einer neuen Corona-Welle keinen neuen Lockdown geben wird – wenn die Impfungen sich auch gegen Varianten behaupten. « Solange unsere Impfung sehr gut wirkt, kommt ja ein Lockdown zulasten derer, die vollständig geimpft sind, auch nicht infrage », sagte der CDU-Politiker dem Nachrichtenradio MDR Aktuell. « Sondern denjenigen, die geimpft sind, kann man dann auch die Normalität ermöglichen – den Besuch im Konzert genauso wie das Einkaufen. » Trotz zahlreicher Anreize und einem großen Vorrat an Impfstoffen haben die USA ein von Präsident Joe Biden gesetztes Impfziel verfehlt. Die Regierung wollte erreichen, dass 70 Prozent aller Erwachsenen bis zum Nationalfeiertag am 4. Juli mindestens eine Impfdosis erhalten. Bisher bekamen jedoch nur 67 Prozent, oder 173 Millionen Menschen, mindestens die erste Impfung, wie Daten der Gesundheitsbehörde CDC am Sonntagmorgen (Ortszeit) zeigten. Gut 58 Prozent aller Erwachsenen sind bereits vollständig geimpft. Das Weiße Haus hatte bereits Ende Juni eingeräumt, das Impfziel könne zum Unabhängigkeitstag der USA wohl nicht erreicht werden. Der Corona-Koordinator der Regierung, Jeff Zients, sagte dem Sender CNN am Sonntag, er gehe aber nicht davon aus, dass die USA nun ein Plateau erreicht hätten, ab dem es kaum mehr Fortschritte gebe. « Immer mehr Menschen entscheiden, dass sie auch geimpft werden wollen », zeigte sich Zients zuversichtlich. Im Schnitt werden pro Tag in etwa eine Million Menschen geimpft – deutlich weniger als die mehr als drei Millionen Menschen am Höhepunkt der Impfkampagne im Frühjahr. Viele Bundesstaaten bieten bereits Anreize wie die Verlosung hoher Geldpreise an, um die Menschen dazu zu bewegen, sich impfen zu lassen. Umfragen legen jedoch nahe, dass der Fortschritt der Impfkampagne nun immer zäher werden dürfte, weil eine Minderheit die Impfungen ablehnt. Die Minderheit der Zögerer und Impfverweigerer könnte Erhebungen zufolge gut 20 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Vor allem unter Republikanern, der Partei von Ex-Präsident Donald Trump, ist eine ablehnende Haltung verbreitet. Trotz rapide steigender Corona-Zahlen hat die britische Regierung für England die weitgehende Aufhebung der Maskenpflicht angekündigt. Schutzmasken, die derzeit noch in Geschäften sowie Bussen und Bahnen verpflichtend sind, würden bald zur « persönlichen Entscheidung », erklärte Wohnungsbauminister Robert Jenrick am Sonntag im Sender Sky News. « Unterschiedliche Menschen werden bei Dingen wie Masken zu unterschiedlichen Entscheidungen kommen », so der Minister. Das Ende der Maskenpflicht ist Teil einer weitgehenden Aufhebung von Corona-Maßnahmen am 19. Juli, die Regierung in den kommenden Tagen bestätigen will. Die hochansteckende Delta-Variante lässt die Corona-Fallzahlen in Großbritannien derzeit allerdings wieder in die Höhe schießen, die Inzidenz liegt bei knapp 200. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) setzt im Kampf gegen die hoch ansteckende Delta-Variante des Coronavirus auf die Impfung von Schülern. « Die Stiko sollte dringend überlegen, wann sie das Impfen von Jugendlichen empfiehlt », schrieb er am Sonntag auf Twitter. Das würde den Schutz für alle erhöhen und einer Generation, die auf viel verzichten musste, wieder Freiheiten zurückgeben. Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat bisher keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen nur für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen. Das Gremium begründete seine Empfehlung unter anderem damit, dass das Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung für diese Altersgruppe gering sei. Russland hat mit mehr als 25.000 Neuinfektionen die meisten Corona-Fälle binnen einen Tages seit Januar verzeichnet. Die Behörden gaben am Sonntag 25.142 neue Corona-Fälle bekannt. Zuvor hatten die Behörden zudem an fünf Tagen in Folge neue Höchststände bei der Zahl der im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorbenen Menschen registriert. In Russland breitet sich derzeit die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus aus. Die in der russischen Bevölkerung weitverbreitete Skepsis gegenüber Corona-Impfungen erschwert den Behörden die Eindämmung des Virus. Präsident Wladimir Putin rief seine Mitbürger deshalb vor einigen Tagen erneut auf, « auf die Experten zu hören » statt auf Gerüchte. Bisher starben in Russland laut den offiziellen Statistiken mehr als 137.000 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus. Angesichts der Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Variante des Coronavirus fordert die Virologin Melanie Brinkmann für die Schulen ein neues Testkonzept. Die Professorin vom Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) spricht sich für den vermehrten Einsatz sogenannter Lollitests oder Gurgeltests aus – anstelle der weniger präzisen Antigen-Schnelltests. « Das spart Kosten und kann per PCR ausgewertet werden », erklärte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Das Verfahren sei sehr effektiv, wenn es regelmäßig erfolge. Lollitests und Gurgeltests können auch gruppenweise abgenommen und auf einmal ausgewertet werden, nur bei positivem Ergebnis ist dann eine individuelle Nachtestung nötig. Eine Vielzahl von Schülern dürfte zum Schuljahresbeginn weiter ungeimpft sein: Für jüngere gibt es noch keine Impfstoffe; für die über 12-Jährigen sind Impfstoffe zwar zugelassen, die Ständige Impfkommission empfiehlt sie mangels ausreichender Daten über mögliche Folgewirkungen aber nur Vorerkrankten. « Die Delta-Variante wird nach den Sommerferien sehr schnell durch die Schulen rauschen, wenn wir keine Vorsorge treffen », warnte Brinkmann. Die Kanzlerkandidatin der Grünen Annalena Baerbock fordert massive Investitionen, um sämtliche Schulen in Deutschland gegen Corona zu wappnen. « Es muss eine Luftfilteranlage für jeden Klassenraum in diesem Land zur Verfügung gestellt werden », sagt sie in einem Gespräch mit der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge. Manche Kinder hätten so sehr unter der Situation gelitten, dass sie das gesamte ABC verlernt oder psychische Folgen davongetragen hätten. Trotz fortschreitender Impfkampagne rechnet eine große Mehrheit der Deutschen im Herbst mit steigenden Corona-Infektionszahlen und neuen staatlichen Beschränkungen. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sagten 76 Prozent, dass sie einen Anstieg der Infektionszahlen erwarten.74 Prozent gehen von einer Verschärfung der Maßnahmen gegen die Pandemie im Herbst aus. Nur 16 Prozent meinen, dass es keine neuen Einschränkungen geben wird. Zehn Prozent machten keine Angaben. Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat die autoritär regierte Ex-Sowjetrepublik Tadschikistan in Zentralasien eine Impfpflicht für Erwachsende eingeführt. Bürger über 18 Jahre müssen sich ab sofort spritzen lassen, wie der zuständige Stab am Samstag in der Hauptstadt Duschanbe mitteilte. Geimpft werde mit den Präparaten Astrazeneca aus indischer Herstellung und mit dem chinesischen Vakzin Coranavac. Tadschikistan, das mehr als neun Millionen Einwohner hat, verzeichnete am Samstag 21 Neuinfektionen. Seit Beginn der Pandemie sind es damit nach offiziellen Angaben 13 569 Corona-Fälle und 92 Tote gewesen. Mit Zypern und der spanischen Region Katalonien stehen von diesem Sonntag an zwei weitere Urlaubsziele auf der Liste der Corona-Risikogebiete. Außerdem gelten nun auch drei weitere Regionen in Spanien und Norwegen als Risikogebiete, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag mitgeteilt hatte. Der Schritt hat aber kaum faktische Auswirkungen für Urlauber, da Flugreisende sich ohnehin bei Einreise testen lassen müssen und damit dann die Quarantänepflicht entfällt. Allerdings bedeutet die Einstufung als Risikogebiet, dass das Auswärtige Amt von Reisen dorthin abrät. 300 Beschäftigte des italienischen Gesundheitswesens gehen Medienberichten zufolge gerichtlich gegen die Impfpflicht für medizinisches Personal vor. « Dies ist kein Kampf von Impfgegnern, sondern ein demokratischer Kampf », sagte der Anwalt Daniele Granara der Zeitung « Il Giornale di Brescia » vom Samstag. Die Klage wurde von Pflegerinnen und Pflegern in Norditalien eingereicht, für den 14. Juli wurde eine Anhörung angesetzt. « Wir zwingen Leute, ein Risiko einzugehen unter der Androhung, dass sie ihren Beruf nicht länger ausüben dürfen », sagte Granara, der die Klage mit initiierte. Er vertritt zudem Dutzende Pfleger, die vom Dienst suspendiert wurden, weil sie eine Impfung ablehnten. In Italien trat im April ein Gesetz in Kraft, wonach Beschäftigte privater und staatlicher Gesundheitsdienste, von Apotheken und Arztpraxen sich gegen Covid-19 impfen lassen müssen oder ohne Bezahlung freigestellt werden, sofern sie nicht an anderer Stelle eingesetzt werden können. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat auf Twitter erklärt, wie die Schulen in Deutschland auch trotz eines höheren Infektionsgeschehens offen bleiben könnten. Seiner Einschätzung nach gibt es nur drei Möglichkeiten: Es findet normaler Unterricht statt und sehr viele Kinder infizieren sich, es wird Wechselunterricht angeboten und die Maskenpflicht besteht oder die Kinder werden geimpft. Dazu teilt er einen Post von Virologe Christian Drosten der ebenfalls mahnt: « Der Schulbetrieb braucht höchste Aufmerksamkeit ». Die Hausärzte beklagen, dass sie von der neuen Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zur Kreuzimpfung mit mRNA-Vakzinen überrascht wurden. « Die ad hoc Anpassung der Empfehlung hat bereits am ersten Tag in vielen Praxen für einen enormen Mehraufwand gesorgt », sagt Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbands, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland laut Vorabbericht. Patientinnen und Patienten seien verunsichert, und viele wollten ihre Impftermine mit einem mRNA-Vakzin mit Blick auf die Sommerferien vorziehen. Das stelle Ärzte und Praxisteams von einem Tag auf den anderen vor enorme logistische Herausforderungen, auch, weil der mRNA-Impfstoff nur begrenzt verfügbar sei. Natürlich sei es Aufgabe der Wissenschaft, Empfehlungen dem aktuellen Erkenntnisstand anzupassen, sagte Weigeldt. « Das spricht aber nicht gegen eine klare Kommunikation und die frühzeitige Einbindung derer, die letztlich die Empfehlungen umsetzen. Wenn wir ins Schlingern kommen, dann auch die gesamte Impfkampagne. » Mario Czaja, Präsident des Berliner Roten Kreuzes (DRK), wirbt dafür, Impfterminschwänzer zur Kasse zu bitten. Wer etwa seinen Termin für die Zweitimpfung in einem der Impfzentren ohne Absage verstreichen lasse, könne mit einer Strafzahlung von 25 bis 30 Euro belegt werden, schlug Czaja im Interview mit dem RBB vor. Das sei teilweise auch bei niedergelassenen Ärzten gängige Praxis. Mehr dazu lesen Sie hier. Russland meldet den fünften Tag in Folge einen Rekord bei den täglichen Todesfällen im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion.

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