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Ukraine: Kampf um Aufmerksamkeit und Normalisierung des Kriegs

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Unser Umgang mit dem Krieg, unsere Unterstützung und Opferbereitschaft werden sich «normalisieren». Wichtig ist hierbei, dass uns dabei das Bewusstsein für das Ausmass des Konflikts bleibt.
Unser Umgang mit dem Krieg, unsere Unterstützung und Opferbereitschaft werden sich «normalisieren». Wichtig ist hierbei, dass uns dabei das Bewusstsein für das Ausmass des Konflikts bleibt.Im steten Kampf um Aufmerksamkeit werden auch Krisen irgendeinmal zur «Normalität». Das spiegelt sich auch auf den Titelseiten der Medien.
Trotz Ankündigung, trotz Monaten der Zuspitzung einer jahre-, gar jahrzehntealten Krise, traf uns der russische Angriff auf die Ukraine mit voller Wucht. Er entsetzte, er mobilisierte, er zerstörte die Scheingewissheit unerschütterlicher Stabilität in Europa nachhaltig.
Krieg als Mittel internationaler Politik ist wieder präsente Realität auf unserem Kontinent. Menschen tragen diese Grausamkeit mit, aktiv oder passiv wie eine russische Mehrheit. Wie der Kampfgeist der Ukraine verdeutlicht – und unsere Verbundenheit mit ihr –, spielen gleichzeitig Gemeinschaft und Visionen noch immer eine wichtige Rolle. Europa als Wertegemeinschaft wurde gestärkt und damit der Wille, diese robust zu verteidigen.Wettbewerb um Aufmerksamkeit
Gleichzeitig ist ein Schockmoment genau das: ein Moment. Wir beobachten wohl alle dasselbe Phänomen. Der Krieg in der Ukraine beschäftigt, doch nicht immer auf den Titelseiten. Zunehmend scheinen uns seine vielfältigen Konsequenzen näher zu liegen. Andere mittel- und längerfristig drängende Themen fordern berechtigte politische Aufmerksamkeit, besonders der Klimawandel und die Energiewende.
Aufmerksamkeit ist letztlich begrenzt, sowohl die eines interessierten und betroffenen Publikums als auch jene von Politikern und Beamten. Es ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, verschiedene Krisen abzuwägen: Krieg in der Ukraine, Klimakatastrophen in Indien oder drohender globaler Wirtschaftseinbruch. Gleichzeitig wird in der Politik wie in Medienredaktionen ständig genau dies abgewogen.

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