Hunderttausende haben mit einem Feuerwerk am Brandenburger Tor das neue Jahr begrüßt. Bisher sind die Silvesterfeiern in Deutschland friedlich verlaufen. Tausende Polizisten sind in Berlin und Köln im Einsatz. Am Hauptbahnhof Köln kontrollierte die Polizei 1000 Personen.
Mit einem Feuerwerk am Brandenburger Tor haben hunderttausende Menschen in Berlin das neue Jahr begrüßt. Die Feierlichkeiten verliefen bisher ohne Zwischenfälle, teilte eine Sprecherin des Veranstalters mit. Es gebe viele fröhlich feiernde Menschen. In ganz Berlin sind in dieser Nacht 2500 Polizisten aus mehreren Bundesländern unterwegs, 1700 davon rund um die zwei Kilometer lange Partymeile zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor.
Wie in den Jahren zuvor waren auf dem eingezäunten Gelände Böller und Raketen verboten, wie auch Glasflaschen und alkoholische Getränke. Rucksäcke, große Taschen und Koffer dürfen die Eingänge zur Partymeile ebenfalls nicht passieren. Jeder, der mitfeiern will, wird streng kontrolliert.
Nach dem Lkw-Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt Mitte Dezember war die Festmeile zwischen dem Brandenburger Tor und der Siegessäule mit Zäunen, Betonblöcken und Fahrzeugen abgeriegelt. Besucher wurden streng kontrolliert, Feuerwerkskörper und andere gefährliche Gegenstände waren verboten. Polizisten waren auch mit Maschinengewehren im Einsatz.
Am Kölner Hauptbahnhof und am Deutzer Bahnhof wurden am Abend hunderte Nordafrikaner überprüft, wie eine Sprecherin der Polizei Köln sagte. Sie seien angehalten und kontrolliert worden. In Fällen, in denen keine Papiere vorgelegt werden konnten, habe es auch Platzverweise gegeben.
Die Polizei war in Köln mit einem Großaufgebot vor Ort, nachdem es im vergangenen Jahr massenhaft sexuelle Belästigungen von Frauen und Diebstähle durch zumeist nordafrikanische Täter gegeben hatte. 1500 Polizisten waren im Einsatz — mehr als zehnmal so viele wie 2015. Hinzu kamen rund 300 Bundespolizisten. Auch in Köln kommen Betonelemente und große Fahrzeuge als Sperren gegen mögliche Attentäter zum Einsatz.
Auf der Reeperbahn und der Großen Freiheit, auf den Landungsbrücken und am Jungfernstieg in Hamburg stimmten sich die Menschen ebenfalls ohne größere Vorkommnisse auf das neue Jahr ein, wie die Polizei mitteilte.
Diese Orte werden nach den Übergriffen im vergangenen Jahr besonders geschützt. 530 Beamte sind dort im Einsatz. Das sind 50 Prozent mehr als zu Silvester 2015. Entlang der Reeperbahn sind die Überwachungskameras wieder eingeschaltet. Die beliebten Treffpunkte, wo jedes Jahr Tausende Menschen Silvester feiern, werden durch Betonblöcke oder Fahrbahnsperrungen gesichert.
Angesichts der Terrorgefahr hatte auch Frankreich ein Großaufgebot der Sicherheitskräfte zum Schutz der Silvesterfeiern mobilisiert. Im ganzen Land seien mehr als 96.000 Polizisten und Soldaten im Einsatz, sagte Innenminister Bruno Le Roux. Allein in Paris und Umgebung sind es 7000 Polizisten und Soldaten.
In der britischen Hauptstadt fahren erstmals bewaffnete Sicherheitskräfte auch in Zügen und U-Bahnen mit. Barrikaden und Fahrverbote in der Innenstadt sollen verhindern, dass sich Anschläge mit Lastwagen wie in Nizza oder Berlin wiederholen, teilte Scotland Yard mit. Ein Polizeisprecher betonte aber, es handle sich dabei nur um vorsorgliche Sicherheitsmaßnahmen. Man habe «keine konkreten Hinweise» auf Anschlagspläne in London. Wie im vergangenen Jahr sollen rund 3000 Polizisten im Zentrum für Sicherheit sorgen.
Auch in Italien ist man wenige Tage nach der Erschießung des mutmaßlichen Attentäters von Berlin in erhöhter Alarmbereitschaft. In zahlreichen Städten — unter anderem in Turin, Bologna und Venedig — gilt Medienberichten zufolge ein Böllerverbot. In Mailand werden die Sicherheitschecks auf den wichtigsten öffentlichen Plätzen verstärkt. Aus den Stadtzentren von Rom und Neapel wurden Lastwagen verbannt.
Im Madrid sind 1600 Polizisten zusätzlich im Einsatz. Zudem wird die Zahl der Besucher für den beliebten Platz Puerta del Sol im Zentrum — wie schon im vergangenen Jahr — begrenzt. Es gibt scharfe Zugangskontrollen.
In Brüssel, wo im März 16 Menschen durch den IS getötet und 150 weitere verletzt wurden, wurde zeitweilig eine Absage des Feuerwerks erwogen. Vor wenigen Tagen gab der Bürgermeister dann aber doch grünes Licht für das Spektakel.
© Source: http://www.tagesschau.de/inland/silvesterfeiern-europa-105.html
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